Montag, 16. Mai 2011

Und los gehts!

Hallo liebe Leserin, lieber Leser,


in diesem Blog werde ich über mein FSJ als Missionar auf Zeit (kurz MaZ) in Iquique, Chile, berichten. Mit der Steyler Mission als Träger werde ich zusammen mit einem weiteren Mädchen aus Deutschland in die Fundación "Niños En La Huella" reisen, ein Projekt das sich mit Kindern, die meist aus extremen Familienverhätnissen stammen, beschäftigt. Die Fundación wurde im Jahr 1996 vom Bruder Paul Oden zusammen mit der Steyler Mission begonnen, um ihnen ein sicheres Umfeld zu bieten und Selbstverständlichkeiten wie Essen, Bildung und Wohnung geben zu können. Mehr dazu können Sie auf der Website der Fundación lesen.


Steyler Missionar bin ich nicht, die Steyler sind lediglich mein Träger und kümmern sich um Vorbereitung, Betreuung und finanzielle Unterstützung. Mein Projekt ist zudem weltwärtsunterstützt, was bedeutet, dass der Staat mir unter die Arme greift. Letztendlich stamme ich zudem noch aus dem Erzbistum Paderborn, auch hier gibt es wunderbare Unterstützung, sei es finanziell oder informell. Einen Spendenkreis, bzw Solidaritätskreis, muss ich trotzdem starten. Schön wäre es wenn ich genug Geld zusammen bekommen würde, sodass es mit 150€ pro Monat ausreicht, sprich insgesamt 1800€ für ein ganzes Jahr. Falls das nicht klappt, heißt das nicht, dass ich doch zu Hause bleiben muss, gewollt ist es trotzdem.


Die Vorbereitung wird vom Erzbistum, aber vorallem von den Steylern, sehr groß geschrieben. Nach dem Orientierungsseminar der Steyler im November 2010, folgte das Identitätsseminar im März 2011 und das Osterseminar zu Ostern. Im Januar 2011 trafen sich alle MaZ´ler aus dem Erzbistum zu einem Treffen. Mitte Mai dieses Jahres trafen sich alle Freiwilligendienstleister die nach Südamerika fahren, hier konnte man gute Kontakte knüpfen, auch unter denen, die nicht vom selben Träger betreut werden. In den nächsten Wochen folgen noch die Mitlebezeit, für mich Ende Mai, das Pfingstfest Mitte Juni und schließlich das Ausreiseseminar für zwei Wochen im Juli. Wie gesagt, sehr viel Vorbereitung! Im August geht es dann los.



Aber auch ich muss mich vorbereiten: Impfung, Visum, Papiere, Seminar, Abitur, Papiere, vielleicht schon eine Bewerbung für ein Studium oder Praktikum, Ferienjob, Papiere und noch eine Impfung und noch ein bisschen Papier. Leider ist das, was auf den ersten Blick nach ein bisschen Arbeit erscheint, nicht wenig und vieles zieht sich wirklich lange hin. Zusammen mit dem Abitur, welches ich jetzt fast schon geschafft habe, kann einem einiges zu viel werden. Zeit für einen Job oder ein bisschen Urlaub werde ich vermutlich nicht mehr haben.



Wie man auf die Idee kommt, ein ganzes Jahr von zu Hause zu gehen? Schwierig zu beantworten. Zum Einen möchte man sich selbst finden, eine neue Sprache lernen, Erfahrungen sammeln, neue Kulturen kennen lernen. Zum Anderen wollte man auch helfen, gegen das Leid der Welt kämpfen und sich neben allen möglichen Reportagen zu Entwicklungsländern eine eigene Meinung bilden. Die Betonung liegt aber auf "wollte". Wer mit der Einstellung geht, dass man ja der große starke Europäer ist, der jetzt allen zeigt wo es lang geht, der ist ganz falsch. Man kann aber Hand anlegen, und Unterstützung zeigen - zeigen dass man da ist.

Mit diesen Worten werde ich den ersten Eintrag schließen. Bis hier hin kann auch ich nichts mehr sagen. Bis hier hin.